Von Aus nach Lake Oanob und der Start unserer Tour

Unsere Fahrt führte uns nach dem Grenzübergang bei Oranjemund nach Aus, wo wir einen Freund trafen, der dort mit seinen Gästen wohnte. Wir hatten ihn länger nicht gesehen und nun die wunderbare Gelegenheit genutzt um ihn wiederzusehen. Die Freude war gross! Zudem erfuhr Guido in Aus, dass er Grossvater wurde. Was für ein unbeschreibliches Gefühl! Wir stiessen umgehend darauf an und erzählten die Neuigkeiten jedem – also wirklich jedem 😉

Eine Zwischennacht in Mesosaurus

Als wir Aus verliessen, bestand unser Ziel darin, innerhalb von vier Tagen nach Windhoek zu gelangen. Wir entschieden uns über Keetmannshoop nach Windhoek zu fahren und machten Stop im (legendären) Mesosaurus Fossil Camp. Wir hatten bisher dort nicht übernachtet und kannten nur das etwa 30 km entfernte Quivertree Forest Rest Camp. Das Bushcamp gefällt uns deutlich besser als der Campingplatz am Quivertree Forest. Wir hatten eine angenehme Nacht, mit wunderschönen Silhouetten beim Sonnenuntergang und -aufgang und verliessen die Region am nächsten Morgen in Richtung Lake Oanob. Das Resort am gleichnamigen Damm ist eine Reise wert. Wir entspannten dort für drei Tage, liessen die Seele baumeln und liessen es uns gut gehen. Nichts zu tun, einfach zu relaxen und die Eindrücke der vergangenen Zeit zu verarbeiten ist bei Langzeitreisen ein wichtiger Aspekt um nicht reisekrank zu werden. Guido hatte diesen Ort irgendwann in der Vergangenheit aufgeschnappt und sich nun daran erinnert. Es war ein Volltreffer und der perfekte Ort, um zu regenerieren und auf den bevorstehenden Trip mit Uwe und Geli vorzubereiten. 

Das Wiedersehen

Uwe und Geli haben wir im November 2018 auf dem Erongo Plateau Camp kennengelernt und einen der lustigsten Abende unserer damaligen Reise verbracht. Wir sind immer in Kontakt geblieben, haben es aber trotz verschiedener Versuche nicht geschafft, uns erneut zu treffen. Obwohl ein solcher Verlauf in aller Regel zum Scheitern verurteilt ist, haben wir es geschafft, den Kontakt zu pflegen und aktiv zu halten. Die beiden haben ebenfalls ein Auto in Namibia stationiert und wir haben uns verabredet um gemeinsam eine Tour in den einsamen Nordwesten des Landes zu unternehmen. Im Mai, bei der Durchreise durch Windhoek, hatten wir für uns Vier bereits zwei Campsites fix für Ende August gebucht. Als der Flieger der Beiden pünktlich in Frankfurt abhob, war klar, dass wir uns am nächsten Tag, Sonntag, den 29. August, im Urban Camp in Windhoek wiedersehen würden. Die Freude war gross und es war so, als hätten die vier Jahre zwischen unseren Treffen gar nicht stattgefunden. Toll! 

Ein Abstecher in den Süden

Obwohl wir in den Nordwesten wollten, beschlossen wir, zunächst in Richtung Süden zu fahren.  Uwe und Geli mussten über Swakopmund fahren um Unterlagen für ihr Auto abzuholen. Da uns die Asphaltstrasse zu langweilig war und wir alle viel Zeit hatten, fuhren wir gen Süden nach Rehoboth. Dort verliessen wir die Asphaltstrasse und erreichten nach einer weiteren Fahrt über verschiedene Schotterstrassen unser Ziel, den Spreetshoogte Pass. Da angekommen bezogen wir eine Campsite und genossen eine phantastische Aussicht und hatten einen wundervollen Abend. Ein toller Fleck Namibias! Dummerweise startete ein Sturm kurz nach Sonnenuntergang. Der Wind blies böig aus allen Richtungen und wir sahen uns aus Sicherheitsgründen gezwungen, das Feuer zu löschen. Es wurde extrem ungemütlich und wir gingen zügig schlafen – dachten wir.  Das Wetter hatte etwas dagegen. Wir schliefen immer mal wieder einige Stunden aber Uwe und Geli machten kaum ein Auge zu und waren die Mehrheit der Nacht damit bschäftigt, das Dachzelt von innen zu stabilisieren, damit das Gestänge keinen Schaden erlitt. 

Die Weiterfahrt in den Namib Naukluft Park nach Gobabeb

Am Morgen waren wir alle etwas gerädert und letztlich froh, dass diese Nacht vorbei war. Wir genossen die ersten Sonnenstrahlen und unseren Kaffee und machten uns dann auf den Weg, fuhren den Pass hinab und gelangten schliesslich an unser Ziel, eine Luxus-Lodge, um die Übernachtung dort zu bezahlen. Wie wir erfuhren war die Campsite wegen anstehender Renovationen geschlossen, was aber nirgends ersichtlich war. Das erklärt uns den Zustand des Ablutionblocks. Wir folgten auf unserem weiteren Weg der Schotterstrasse und gelangten schliesslich auf die C14, eine der schlimmsten Strassen Namibias. Diese Strasse ist die Hauptachse um von Walvis Bay/Swakopmund über Solitaire nach Sossusvlei zu gelangen und so sieht sie aus. Allerschlimmstes Wellblech wohin das Auge schaut. Eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Wir waren froh, als wir den Abzweiger erreichten, der uns durch den Namib Naukluft Park zur Forschungstation Gobabeb lotste. Die Station ist für das Publikum geöffnet und unterhält – was kaum jemand weiss – einen Campingplatz. Dieser liegt wunderschön an den Dünen, neben dem Flussbett. Wir genossen den Abend und fuhren am nächsten Morgen, immer entlang der Parkgrenze, bis nach Walvis Bay, tankten dort die Autos auf und kamen gut gelaunt in Swakopmund an. Unsere eigentliche Tour sollte dann zwei Tage später starten. Wir konnten es kaum erwarten!

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