Namibia – ein Rückblick

Namibia – ein Rückblick

Wir wurden gebeten, den Reiseverlauf durch Namibia, wenn möglich, auf einer Karte zu visualisieren. Dem kommen wir gerne nach und versuchen in diesem Zuge einen kleinen Rückblick unserer Eindrücke zu formulieren. In Namibia waren wir vollkommen frei in unseren Entscheidungen, da wir bis auf zwei Ausnahmen keine Unterkünfte/Campsites vorgebucht hatten. Wenn wir das mit dem realen Reiseverlauf vergleichen, gibt es einige markante Unterschiede und ansonsten viele Übereinstimmungen. Beide Routen übereinander gelegt ergibt folgendes Bild:

Das Bild zeigt die Karte von Namibia mit unserem Reiseverlauf.

Die kurze Fahrt durch die Namib mit Übernachtung in der Wüste, auf dem Weg nach Walvis Bay haben wir kurzfristig gestrichen, da uns dort vorher unsere Batterien verlassen haben und wir keinen funktionierenden Kühlschrank mehr hatten. Wir wollten schnell nach Swakopmund gelangen, um die Dinge zu regeln und haben uns deshalb gegen diese Erfahrung entschieden. Im Kaokoveld mussten wir unseren Plan ändern und die Fahrt zur Kunene River Lodge mit Transfer durch das Ovamboland streichen.

Stattdessen besuchten wir Marius Steiner im Camp Aussicht und fuhren nach Kamanjab mit anschliessender Durchquerung des Etosha. Der Grund für diese Änderung lag in der Abholung unserer neuen Kreditkarte in Kamanjab. Bei der geplanten Route wäre der Abstecher zur Farm in Kamanjab nicht sinnvoll gewesen. Am Ende hatten wir bei Marius eine gute Zeit und auch der Etosha überraschte uns als Park positiv. Hier haben wir unser erstes Spitzmaulnashorn überhaupt sehen und erleben dürfen!

Verzicht auf den Khaudum und Besuch von Liuwa Plain in Sambia

Die nächste grössere Änderung war der Verzicht auf die Durchquerung des Khaudum Nationalparks. Diese Entscheidung hat uns im Nachhinein gewurmt und wir hätten die Durchquerung doch gerne gemacht. Wir haben uns Angst einreden lassen und haben nicht auf unser Gefühl gehört. Kommt nicht wieder vor: Entscheidungen müssen wir selber treffen und wir sind gut gerüstet für eventuelle Pannen und Notfälle.

Die letzte grosse Abweichung bestand im Abstecher nach Sambia zum Liuwa Plain National Park. Diesen Abstecher bereuen wir nicht – auch wenn der Aufwand schon sehr gross war. Dieses Land verdient eine eigene Reise über mehrere Wochen, in denen wir eintauchen können und die Menschen und die Tierwelt intensiver erleben. Wir haben uns statt der geplanten 56 Tagen am Ende 52 Tage in Namibia aufgehalten.

Die Menschen waren sehr freundlich und zuvorkommend. Selbst Polizisten an den Road Blocks haben darauf geachtet uns nicht zu sehr zu strapazieren. Wenn sie Unterlagen sehen wollten, die ziemlich weit unten in der Mittelkonsole lagen, dann haben sie gerne einmal auf die Kontrolle verzichtet und uns lächelnd einen schönen Tag gewünscht. An Tankstellen haben uns fremde Menschen angesprochen, gelacht und uns gefragt wie uns das Land gefällt. Wir können nichts Negatives anmerken und das freut uns sehr.

Selbst in Opuwo haben wir faktisch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die Bettelei war nervig aber weder hat uns jemand versucht zu überfallen, noch zu bedrohen oder Ähnliches. In dem Ort ging es eher um das Gespür für die Situation. Die Verzweiflung dort nimmt man einfach wahr und deshalb waren wir froh, als wir unsere Einkäufe erledigt hatten und weiterfahren konnten.

Das Land selbst ist aus unserer Sicht einzigartig im südlichen Afrika. Nach wie vor sind wir der Ansicht, dass es für Tierbeobachtungen bessere Länder/Regionen gibt, aber was Landschaften und Farben betrifft, ist dieses Land nicht zu toppen. Wir haben noch niemals zuvor Landschaften gesehen, die in der Farbgebung derart fein abgestimmt sind, wie in der Namib und den Gebirgen. Ganz egal, ob das Rottöne sind oder auch Ocker und Brauntöne in den felsigeren Regionen. Wir wünschen jedem, das einmal selbst gesehen zu haben.

Du brauchst Zeit für Namibia

Namibia in 14 Tagen ist faktisch nicht machbar und wird dem Land einfach nicht gerecht. Damit sind wir beim grössten Problem aus unserer Sicht: Das Bereisen dieses Landes ist viel zu günstig! Gruppenreisen, die Menschen buchen um die Höhepunkte des Landes in 14 oder 21 Tagen erleben zu können, sind (zu) häufig vertreten. Nach unserer Erfahrung benötigt man Zeit, um das Land zu erleben. Selbst die knapp zwei Monate waren nicht ausreichend – wir haben von den Regionen, die wir besucht haben, jeweils eine Momentaufnahme mitgenommen. Welches Gesicht zeigt sich dort zu einer anderen Jahreszeit?

Tok Tokkie Trails, Tirasberge und die D707

Guido möchte gerne nochmals länger das Kaokoveld bereisen und Sonja haben es die Tirasberge und die D707 besonders angetan. Ein absoluter Höhepunkt für beide war unser Erlebnis auf den Tok Tokkie Trails. Die Wanderung zu Fuss durch die Wüste war das intensivste Erlebnis – das liegt sicher an der Entschleunigung und der Reduktion auf das Wesentliche. Noch immer haben wir nicht alle Erlebnisse verarbeitet – dafür waren es einfach zu viele Eindrücke. Das hier ist lediglich ein erster Rückblick. Namibia wie wir es kennengelernt haben ist für uns eine klare Empfehlung.

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