Durch den Khumib und den Hoarusib

Wir folgten der Wellblech-Piste in Richtung Orupembe und gönnten uns im Shop No.1 eine kalte Cola. Die Karte zeigte einen Hinweis auf die white drum und unsere Neugierde führte uns dorthin. Wir beschlossen, über den Khumib Riverbed 4WD Trail und den Hoarusib Riverbed 4WD Trail nach Puros zu fahren. Die Neugierde auf das, was uns erwarten würde, war gross. Sobald wir Orupembe verlassen hatten, zeigte sich die Gegend wieder in einem goldgelben Farbton. Ein Teppich aus Gräsern breitete sich vor unseren Augen aus und veränderte die Landschaft völlig. Wo wir 2018 nur Steine und Rot- und Ockerschattierungen gesehen hatten, präsentierte sich nun eine lebensfreundlichere Umgebung. Spontan entschieden wir uns, die Nacht am Khumib-Fluss zu verbringen. 

Sit-in mit Himba

Am nächsten Morgen, wir sassen vor den Autos und tranken den ersten Kaffee, schlenderten zwei in Decken gehüllte Himba-Frauen malerisch durch das Gras in unsere Richtung, blieben an der Strasse stehen, sagten guten Morgen und hockten sich auf den Boden. Nach kurzer Zeit gesellte sich ein älterer, sehr hagerer Mann zu ihnen und setzte sich neben sie. Nach ein paar Minuten machte Sonja den Vorschlag, dass wir uns zu ihnen setzen sollten und kaum ausgesprochen, sassen Sonja und Guido den Himba-Frauen gegenüber. Geli gesellte sich zu ihnen und es entstand eine interessante Atmosphäre. Wir unterhielten uns mit Händen und Füssen, lachten und die Himba-Frauen tranken zum ersten Mal einen Schluck Tee. Das Zeug schmeckte abenteuerlich 😉 Erst mit (viel) Zucker wurde der Tee geniessbar. Wir schenkten ihnen noch Rusks und dann verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg nach Puros.

Werden wir Elefanten im Hoarusib sehen?

Die Wege führten uns entlang des Flussbettes der Khumib, durch die Berge und schliesslich in den Hoarusib. Wieder waren wir erstaunt über die farbliche Vielfalt des Flusses. Wir waren sehr froh, dass wir uns entschieden hatten, diese beiden Trails zu fahren, um nach Puros zu gelangen und nicht die langweilige und gut befahrbare, breite Hauptpiste. Der Hoarusib ist ähnlich wie der Hoanib eher tiefsandig, was die Durchfahrt etwas anstrengender macht. Trotzdem war alles gut machbar und plötzlich sah Guido rechts von ihm einen Elefantenbullen auftauchen. Ja, gibt es denn so etwas? Jetzt hatten wir es tatsächlich geschafft und bekamen in allen vier Flussbetten Elefanten zu sehen. Dieser Bulle war in der Musth, zeigte sich aber friedlich und eher weniger interessiert an uns. Überrascht stellten wir bei der Weiterfahrt fest, dass der Hoarusib an einigen Stellen sogar (fliessendes) Wasser führte.  

Puros Community Camp

Unser Ziel war das Community Camp, das wunderschön im Flussbett gelegen war. Etwa 1 km vor dem Ziel blieb Guido durch einen dummen Fehler im tiefen Sand stecken. Geli und Uwe kamen zurück und mit vereinten Kräften wurde der Cruiser nach kurzer Zeit befreit und wir konnten die restliche Strecke ohne Zwischenfälle zurücklegen. Das Lager war neu gestaltet worden. Wie wir erfuhren, war es überflutet worden und musste neu gestaltet werden. Außerdem wurde es von der nahe gelegenen Puros Bush Lodge neu verwaltet. Wir blieben dort für zwei Tage und beendeten unsere 17-tägige Tour. 

Abschied

Als wir Puros verliessen, fuhren wir direkt nach Sesfontein, wo die Tankstelle keinen Diesel anbot. Wir vier verbrachten die Nacht wieder in der Khowarib Lodge und fuhren am nächsten Morgen nach Palmwag. Dort erhielten wir Diesel und Sonja und Guido füllten 123 Liter auf. Das bedeutet, dass wir noch 57 Liter im Tank hatten, als wir in Palmwag ankamen.

Im Nachhinein hätten wir also die Fahrt durch das Hartmanntal machen können. Das Auto hätte auch im Sand nicht mehr als 20 Liter/100 km verbraucht. Auch Uwe und Geli hätten es mit dem Dieselvorrat geschafft. Trotzdem stehen wir zu unserer Sicherheitsentscheidung. Unnötige Risiken müssen auf solchen Touren vermieden werden, damit die Tour entspannt verläuft. Das haben wir getan und wurden extrem belohnt. Das visuelle Erlebnis war hervorragend. Wir haben uns menschlich gut verstanden, hatten eine herrliche Natur und wurden großzügig mit Sichtungen verwöhnt. Ein Traum und ein voller Erfolg! Danke an Uwe und Geli für diese schöne Zeit 🙂

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