Eine Reise in die Vergangenheit: Dinosaurier Fussabdrücke

Wayne liebt Black Forest Cake, also Schwarzwälder Kirschtorte und weil wir uns das gemerkt hatten, fuhren wir nach dem Grenzübertritt noch schnell bei Pick n Pay in Kariba vorbei und kauften eine kleine Torte als Überraschung. Nach unserer Ankunft im Warthogs Bush Camp, war die Ernüchterung gross, denn Wayne und Louisa waren mit einem Gast zu Hause und nicht im Camp. Wir verstauten die Torte im Camp eigenen Kühlschrank, relaxten und gingen früh schlafen. Am nächsten Morgen war die Freude gross. Die Torte wurde vertilgt und wir erzählten über unsere Erlebnisse in Sambia. Wayne ergriff die Gelegenheit und bot uns an, gemeinsam zur Chewore Safari Area zu fahren, damit wir endlich die 180 Millionen Jahre alten Dinosaurier Fussabdrücke live inspizieren konnten. Die beiden wollten uns diese Besonderheit seit einiger Zeit zeigen.

Werbung für Simbabwe!

Wir konnten es nicht unterlassen, wo immer es ging, Werbung für Simbabwe zu machen. In mehreren Fällen war dies von Erfolg gekrönt und Reisende änderten ihre Pläne. So auch bei Heiko und Karin, die wir in Sambia im Lukasa kennengelernt hatten. Für uns vollkommen unerwartet tauchten die beiden im Warthogs auf und die Freude war gross! Wayne und Louisa luden die beiden ein, uns zu begleiten und so machten wir uns zu sechst auf, die Region in der Chewore Safari Area zu erkunden und in längst vergangene Zeiten einzutauchen. 

Chewore Safari Area

Ein alter Freund von Wayne hat in der Chewore Safari Area ein Areal gepachtet und betreibt dort eine Jagdfarm. Auf seinem Gelände befinden sich die Fussabdrücke. In Simbabwe ist es so, dass die Wege öffentlich sind. Da die Saison nun bereits vorbei war, erhielten wir die Erlaubnis, das Camp als Basis für unsere Ausflüge zu nutzen. Wir fuhren zu sechst ins Camp, Wayne und Louisa nutzen ihre alte Land Rover Serie IIa, umgebaut als Game Vehicle, und richteten uns ein. Gemeinsam unternahmen wir jetzt die Ausflüge in der Serie, liessen uns durch schaukeln und staunten nicht schlecht, als wir am ersten Tag einen versteinerten Flugsaurier zu Gesicht bekamen. Wir beide hatten bisher eher weniger Kontakt mit Fossilen und es ist schon ein besonderes Gefühl, derart alte, versteinerte Knochen zu berühren.

Zu den Dinosauriern

Um zu den Dinosauriern zu fahren, muss man zwingend einen Ranger mitnehmen. Wir fuhren zur Station von Nationalparks, luden den Mitarbeiter auf, und machten uns auf den Weg zu den Fussabdrücken.  Nach einer etwa 30-minütigen Autofahrt folgte ein etwa 15-minütiger Fussmarsch über Stock und Stein und auf einmal standen wir in einem Flussbett. Vor uns offenbarten sich Abdrücke im Stein des Flussbettes. Wir brauchten eine Weile, um die Situation zu erfassen, aber dann offenbarte sich eine Geschichte. Die Fussabdrücke des Coelophysis Rhodesiensis waren plötzlich überall zu sehen. 5, 7, nein, 10 und mehr Abdrücke hintereinander. Dieser Dinosaurier ist gelaufen und neben den grossen, etwa 40 cm grossen Abdrücken, zeigten sich auch kleinere, von Jungtieren. Das Flussbett war umgeben von einer seitlichen Begrenzung, die aus hunderten kleinen, dünnen getrockneten Matsch schichten bestand. Manche Fussabdrücke ragten aus diesen Begrenzungen heraus und waren halb zu sehen. Was darunter wohl noch verborgen liegt? 

Der Ausflug in die Vergangenheit endet

Wir können die Frage nicht beantworten, aber wir können sagen, dass wir schon sehr beeindruckt waren. Wenn wir nun berücksichtigen, dass erst wenige hundert Menschen diese Orte – es gibt insgesamt sieben Plätze mit Abdrücken in dem Areal – besucht haben, fühlen wir uns sehr geehrt. Wayne und Louisa möchten in dem Areal ein Camp errichten und einem breiteren Publikum den Besuch ermöglichen. Unserer Unterstützung können sie sich gewiss sein. Nach zwei Nächten im Jagdcamp haben wir die Region in Richtung Kariba wieder verlassen. Auf dem Weg besuchten wir noch eine gigantischen Baobab und fuhren dann zurück nach Kariba. Nach einer weiteren Nacht im Warthogs haben wir uns aufgemacht in Richtung Bulawayo und haben uns entschieden, noch eine Weile in Simbabwe zu verweilen. Über unsere Weihnachtserlebnisse berichten wir im nächsten Beitrag.

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