Mana Pools – zauberhaft?

Der Besuch von Mana Pools stand kurz bevor

Der Weg von Matobo nach Mana Pools ist für eine Tagesfahrt einfach zu weit und so beschlossen wir in Chinhoyi eine Zwischenübernachtung einzulegen. Wir hatten das Ziel, die Hauptstadt Harare zu umfahren. Laut unserem GPS gab es zwei Campsites, die für einen Zwischenstopp infrage kamen. Wir entschieden uns für die Höhlen von Chinoyi und den dazugehörigen Campingplatz. Am Abend lernten wir noch einige Einheimische kennen, die zum Grillen auf die zugehörigen Picknickplätze kamen. Sie haben uns eingeladen und wir hatten eine gute Zeit mit diesen erneut sehr gastfreundlichen Menschen.

Der Park im April

Kurz vor Mana Pools, in Karoi, tankten wir den Wagen nochmals randvoll auf und kauften auf dem lokalen Markt noch etwas frisches Gemüse. Dann machten wir uns dann auf den Weg, die 170 km lange Zufahrt zu Mana Pools zu meistern, neugierig, was uns erwarten würde. Im Normalfall sollten die Hauptpisten des Parks Mitte April befahrbar sein und wir erwarteten, dass wir die diversen Loops aufgrund von zu viel Matsch nicht würden befahren können.

Als wir das Hauptcamp erreichten staunten wir nicht schlecht. Es sah aus wie am Ende der Trockenzeit. Alle Wege waren nicht nur befahrbar, sondern vollkommen trocken. Schlamm? Fehlanzeige. Im Büro erfuhren wir dann, das die Regenzeit mehr als spärlich ausgefallen war und es viel zu wenig Niederschläge gegeben hat. Die Natur spiegelte das wider. Wir buchten eine Campsite die am Ufer des Sambesi lag für vier Nächte und hielten uns die Option für eine Verlängerung offen.

Mana Pools ist ausgetrocknet

Der Zauber, den Mana Pools in vielen verfügbaren Videos und Bildern versprüht, war leider nicht sichtbar. Das Gras war braun oder nicht existent und die Auen waren überwiegend trostlos. Zwei der vier ‚Pools‘ waren ausgetrocknet (Chine Pool) bzw. gering gefüllt (Green Pool) und obwohl wir jeden verfügbaren und erlaubten Weg befuhren, sahen wir bis auf einige Impalas und Zebras nichts. Am zweiten Tag hatten wir plötzlich mit Tsetse Fliegen zu kämpfen und diese blutsaugenden Monster befanden sich überall.

Sonja wurde praktisch ausgesaugt und die etwa 20 Bisse entzündeten sich umgehend. Guido wurde verschont und hatte keine Probleme. Wir litten: Sonja, weil sie gegen die Stiche kämpfte und Guido, weil sich der Zauber des Parks nicht einstellen wollte. Wir fanden keine Wilddogs und auch Boswell und die anderen Elefantenbullen hatten den Unsichtbarkeit-Zauber angewandt und waren wie vom Erdboden verschwunden.

Wo ist Boswell?

Boswell ist der berühmte Elefantenbulle, der sich auf die Hinterbeine stellt um besser an schmackhafte Blätter bestimmter Bäume zu gelangen. Er hat diese Technik von sich aus entwickelt und einige Jungbullen haben sich das abgeschaut. Derzeit befinden sich vier Elefantenbullen im Park, die man mit Glück auf den Hinterbeinen stehend antreffen kann. Wir sahen keinen von ihnen und trafen am dritten Tag eine kleine Gruppe Elefanten im Busch an. Das war es. Wir genossen stattdessen den Sambesi und die Bee-Eater, die direkt am Ufer nisteten an dem wir kampierten. Die Abende waren romantisch – wir sassen direkt am Ufer des Flusses und genossen ein Lagerfeuer und den Sternenhimmel.

Come on – do it!

An unserem letzten Abend hatte der Park ein Einsehen. Unvermittelt stand einer der vier Bullen vor uns bzw. neben unserem Auto, sah uns kurz an und trottete gemütlich am Flussufer entlang. Guido war hellwach, nahm die Kamera und verfolgte den Bullen zu Fuss. Als er plötzlich anfing sich zu strecken, sah es kurze Zeit so aus als würden wir den berühmten Trick noch sehen. Leider tat er uns den Gefallen dann doch nicht und es blieb beim Strecken.

Die Äste waren tief genug und es gab keinen Grund, sich auf die Hinterbeine zu stellen. Später ging er dann in den Sambesi und wir konnten ihn noch eine gute halbe Stunde beim Fressen beobachten. Wir beide sassen am Ufer und schauten ihm einfach zu – das lieben wir. Erneut konnten wir das Privileg einer derartigen Begegnung geniessen. Trotz dieser tollen Begegnung verzichteten wir auf eine Verlängerung und verliessen am nächsten Tag den Park. Sonja wurde nicht warm und die Tsetse Fliegen gaben ihr den Rest. You never know what you get!

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