Die Fertigstellung des Land Cruisers lag im Zeitplan. Guido verbrachte noch einige Tage bei einer Freundin und ihrer Tochter in Swakopmund. Von dort machte er sich am 4. November auf den Weg nach Windhoek, um die letzte Nacht vor Sonjas Ankunft in Flughafennähe zu übernachten. Das Abenteuer konnte bald starten. Während der Fahrt rief Sonja ihn an. Völlig irritiert hielt er an und nahm das Telefonat entgegen: Sonja teilte ihm mit, dass Air Namibia beabsichtige, sie nicht zu befördern. Es fehlte ein Dokument, das belegt, dass Sonja sich maximal für drei Monate im Land aufhält.
Eine Lösung muss her
Einmal unabhängig davon, ob das nun rechtmässig ist oder nicht: Sonja hatte diese Dokumente nicht, da sich sämtliche Voucher aus Botswana in der Mappe befanden, die Guido bereits mitgenommen hat. Bei seinem Flug gab es keine Diskussionen, obwohl der Hinflug noch knapp zwei Wochen früher stattfand als bei Sonja. Bei ihm ergab sich eine Gesamtreisezeit von exakt sieben Monaten. Die rettende Idee bestand darin, dass Guido das Mail suchen musste, in dem die Buchung des EcoTraining Kurses bestätigt wurde.
Diese Seite hat er per Screenshot gesichert und Sonja per WhatsApp geschickt. Das per WhatsApp versendete Foto der Bestätigung des Kurses reichte dann am Ende aus! Sonja konnte einchecken und Air Namibia war so nett, sie mit ihrem ordentlich erstandenen Ticket zu befördern. Ob es rechtlich ok ist, eine Beförderung bei einer Zeitspanne von knapp 6,5 Monaten zwischen Hin- und Rückflug infrage zu stellen, können wir (noch) nicht beurteilen. Was machen denn Menschen, die mit ihrem in Afrika stationierten Wagen für ein Jahr reisen und keine Unterkunft buchen? Das Thema bleibt offen und wir sind gespannt, wie es sich verhält.
Ende gut, alles gut!
Der gesamte Vorgang hat Geld und Nerven gekostet, den Blutdruck in gigantische Höhen getrieben und graue Haare verursacht. Das Ticket wurde regulär (bei Condor) gekauft und wir betrachten es nicht als Almosen, wenn dann am Ende ein Check-in möglich ist. Der Ärger verflog dann aber schnell und wurde durch die Vorfreude verdrängt! Das Flugzeug landete 30 Minuten zu früh und da es der einzige Flug an diesem Morgen war, ging alles recht zügig und Sonja betrat gegen 07.00 Uhr die Ankunftshalle.
Unser Abenteuer konnte beginnen
Unsere erste Etappe führte uns knapp 570 km in den Süden nach Keetmanshoop. Wir entschieden uns, im Quivertree Forest Rest Camp zu übernachten. Den Köcherbaumwald wollten wir unbedingt zum Sonnenuntergang erleben und dafür war diese Campsite perfekt. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir das Camp und kamen langsam an. Die Campsite ist sicher keine Schönheit und lädt auch nicht dazu ein, dort mehrere Nächte zu bleiben – für unsere Zwecke war sie aber perfekt. Wir fielen gegen 20.00 Uhr müde und glücklich ins Bett und genossen unser Dachzelt.