Wüstenelefanten im Ugab River Teil I
Unser nächstes Ziel lautete Brandberg White Lady Lodge. Der Name rührt von einer Zeichnung im Fels des Brandberges, die 1918 von einem Deutschen entdeckt wurde. Uns zog die Lodge deshalb aber nicht an. Die Campsite grenzt direkt an das Flussbett des Ugab River. Der Ugab ist einer der Flüsse, in dem es eine Population an Wüstenelefanten gibt. Diese Elefanten sind keine eigene Unterart, allerdings haben sie sich bereits hervorragend an ihre Umgebung angepasst. Ihre Füsse sind breiter, sodass sie besser im Sand laufen können. Der Körperbau ist insgesamt filigraner, sie sind kleiner als ihre Artgenossen und sie können doppelt so lange – nämlich zwei Tage – ohne Wasser auskommen.
Wir treffen die Wüstenelefanten
Dass wir in Elefanten vernarrt sind, ist kein Geheimnis. Am Ankunftstag fuhren wir ins Flussbett und unternahmen einen Drive, um die Elefanten zu finden. Wir bewältigten dabei eine Strecke von etwa 35 km und gaben dann auf, da es bald dunkel werden würde. Am nächsten Morgen schlossen wir uns mit einigen Österreichern zusammen und fuhren, gemeinsam mit einem Local nochmals ins Flussbett. Tatsächlich fanden wir eine kleinere Gruppe Elefanten etwa 1 km von der Stelle, wo wir am Vorabend abbrachen.
Ein ominöses ‚Klong‘
Glücklich über die tolle Begegnung machten wir uns auf den Weg zu einem ausserplanmässigen Stopp im ca. 120 km entfernten Omaruru. Unser Auto gab bei Unebenheiten ein lautes Klong im Bereich der Vorderachse von sich und wir wollten das abklären, bevor wir ins Kaokoland fuhren. Omaruru war die nächste grössere Stadt, in der es eine Werkstatt gab und zudem war unser Auto dieser Werkstatt bekannt, denn sie haben seit einigen Jahren an dem Wagen den Service durchgeführt. Die Ursache für das Geräusch konnte letztlich nach intensiven Bemühungen herausgefunden werden: Eine Buchse sass bedingt durch das verbaute Fahrwerk bzw. dessen Höherlegung nicht mehr ganz mittig und verursachte das Geräusch. Es kann nerven, hat aber keine Auswirkungen mechanischer Art. Also grünes Licht.
(Nachtrag nach unserer Rückkehr: Die obigen Vermutungen waren allesamt falsch. Das Problem wurde in Maun behoben und hatte nichts mit dem Fahrwerk und der Vorderachse zu tun). Wo wir schon mal da waren, liessen wir direkt einen Ölwechsel durchführen – wir waren tatsächlich bereits 5’000 km gefahren. Zudem schwitzte das Verteilergetriebe an einer Dichtung. Auch diese liessen wir erneuern und spendierten neues Getriebeöl. So gerüstet konnte unser Abenteuer mit einem weiteren Tag Verzögerung fortgesetzt werden. Unser Weg führte uns zurück in die Region der Wüstenelefanten – wir fuhren nach Madisa.