Botswana war zum jetzigen Zeitpunkt für uns lediglich eine Durchgangsstation. Wir hatten uns entschieden, zunächst einen Monat nach Simbabwe zu reisen und danach Sambia zu erkunden. Da wir durch Botswana mussten, um nach Simbabwe zu gelangen, entschieden wir uns, in Kasane abzusteigen, um der Chobe River Front einen erneuten Besuch abzustatten. Dieses Mal wollten wir gerne den Park von der Wasserseite aus erkunden. Kasane war gerammelt voll. Lodges mit Campsite in Kasane waren ausgebucht und so erinnerten wir uns an die Big 5 Lodge, etwa 10 km ausserhalb der Stadt. Wir fuhren hin und konnten ein Plätzchen ergattern. Wir buchten zwei Nächte, damit wir am Ankunftstag in Ruhe einkaufen gehen, eine SIM-Karte mit Datenvolumen besorgen konnten und uns nicht zuletzt um einen Platz auf einem Boot kümmern konnten.
Boat Cruise gebucht
Die Besitzerin der Lodge war sehr nett und noch am selben Abend erhielten wir die Nachricht, dass am nächsten Nachmittag ein Trip stattfinden würde. Wir waren also dabei. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Auto zur Chobe River Front, das Permit galt den ganzen Tag und war auch für das Boot nötig, und zu unserer Überraschung hielten sich die Sichtungen in Grenzen. Kämpfende Impalas, ein Impala, dass einen Schakal verjagte, eine Büffelherde und einige Elefanten, die im Schatten standen. Zu guter Letzt hörten wir von einem Löwenrudel an einem Elefantenkadaver. Als wir dort ankamen, lagen 8 Löwen vollgefressen unter zwei Bäumen und es stank ganz erbärmlich. Der Kadaver war nicht frisch. Da dieses Szenario keine ansehnlichen Bilder hergab, zeigen wir auch keine. Schlafende Löwen sind nun nicht so spannend.
Weniger ist mehr
Am Nachmittag fuhren wir zu Zehnt, zwei Deutsche aus Deutschland, zwei Deutsche aus Chur, vier Südafrikaner und wir, nach Kasane rein und bestiegen unser Boot. Das Boot war sehr geräumig, es handelte sich um ein Doppeldecker und ausser uns zehn war niemand da. Die Südafrikaner verzogen sich aufs obere Deck und schon war alles geregelt. Joe, unser Käpt’n teilte sein Wissen mit uns und war mehr als zuvorkommend. Wir kamen voll auf unsere Kosten und können dieses Erlebnis empfehlen. Von der Wasserseite aus zeigt sich der Park nochmal von einer anderen Seite. Der Trubel ist dort natürlich genauso hoch wie im Park selbst, aber das konnten wir gut ignorieren. Auf unserem Boot ging es relaxed zu und wir waren alle einverstanden, auch mal eine längere Zeit an einem Ort zu verweilen.
Tolle Sichtungen bei der Boat Cruise
Neben den Elefantensichtungen war Guido hin und weg, als er bemerkte, dass er einen Fisheagle mitten beim Schreien fotografieren konnte. Der Adler warf den Kopf nach hinten und mitten im Schrei gelang dieses Foto. African Skimmer hatten wir bisher auch noch nicht gesehen und wir hatten noch das Glück ein Paar mit Nachwuchs beobachten zu können. Die Zeit verging wie im Flug und wir waren sehr begeistert. Die Buchung war ein voller Erfolg und glücklich fuhren wir an dem Abend zurück ins Camp.
Am nächsten Morgen brachen wir auf in Richtung Pandamatenga, einem Grenzort, etwa 100 km südlich von Kasane. Fast mittig zwischen Kasane und Pandamatenga befindet sich das Chobe Forest Camp. Das Camp wurde 2019 eröffnet und wurde uns empfohlen. Wir haben uns dort drei Tage ausgeruht und am hiesigen Wasserloch die Elefanten beobachtet. Gut erholt, können wir so in unser Simbabwe-Abenteuer starten. Botswana besuchen wir länger in der kommenden Regenzeit, wenn die Touristenmassen sich zurückgezogen haben.