Von Clanwilliam aus fuhren wir in Richtung Namaquapark. Wir waren uns noch uneins, ob wir entlang der Küste, durch das Namaqualand, oder über die N7 bis zum Namaquapark fahren sollten. Unser erster Tag führte uns bis nach Vredendal. Dort übernachteten wir auf der Farm Onderhoek. In Doringbaai hätten wir den Einstieg ins Namaqualand – entlang der Küste – finden können. Die Dame auf der Farm riet uns ab. Es sei zu windig und ausserdem gäbe es wirklich nichts auf diesem Abschnitt zu sehen. Wir folgten ihrem Ratschlag und fuhren zunächst nach Vanrhynsdorp, immer auf der Suche nach Wildblumen. Die Aussagen waren ernüchternd. Unisono hiess es, dass es aktuell zu kalt sei. Besser wäre es, ab Ende August die Region zu besuchen. im September dann, wäre wohl die volle Blüte da. Guido war etwas ernüchtert – er hatte sich wirklich auf diese volle Blüte gefreut.
Namaquapark – wo sind die Blumen?
Nach einigen Irrwegen und Orten gänzlich ohne Blumen fuhren wir über die N7 bis nach Kamieskroon. Von hier erfolgt die Zufahrt zum Namaquapark. Wir entschieden uns, ausserhalb des Parks zu wohnen und einen Tag im Park zu verbringen. Trotz gegenteiliger Bekundungen des Personals war die Ausbeute ernüchternd. Unser Auto liessen wir an der Rezeption stehen und folgten der Empfehlung, den besseren der beiden Wanderwege zu nutzen und den Park zu Fuss zu erkunden. Wir folgten dem ca. 5km langen Wanderweg und waren ehrlich gesagt enttäuscht. Wenn überhaupt, waren mglw. 3-5% der Blumen zu sehen. Der überwältigende Teil zeigte sich noch nicht. Der Weg zeigte das wundervolle Potential dieser Region. Die Vorstellung, wie die Weiten, die derzeit noch grün sind, in voller Blüte aussehen, ist überwältigend. Wir sind überzeugt, dass diese Schönheit einen sprachlos zurücklässt. Wenn du diesen Park besuchen willst, bist du im September auf der sicheren Seite!
Die Anreise zum Ai-Ais/Richterveld Transfrontier Park
Als wir den Namaquapark wieder verliessen, orientierten wir uns in Richtung Alexander Bay. Von hier erfolgt die Zufahrt zum Ai-Ais/Richterveld Transfrontier Park. Das sollte unsere letzte Station in Südafrika sein. Unsere knapp 3monatige Tour durch das südlichste Land Afrikas kommt damit zu einem Ende. Tatsächlich befindet sich in Sendelingsdrift der einzige Zugang zum Park und wo du dich auch immer befindest, du musst über Alexander Bay anreisen. Alexander Bay liegt im äussersten Westen Südafrikas. In Sendelingsdrift gibt es einen Grenzposten zur Ausreise nach Namibia (oder auch umgekehrt). Die Überquerung des Oranje River erfolgt mit einem Ponton. Dieser fährt von September bis April und ist ansonsten geschlossen. Wir müssen demnach nach Alexander Bay zurückreisen und über Oranjemund nach Namibia einreisen.
Zerklüftete Natur pur!
Wir buchten uns für zwei Nächte in der De Hoop Campsite ein und für weitere zwei Nächte in Richtersberg. Beide Campsites liegen direkt am Oranje River. Wir genossen es sehr, durch die zerklüfteten Täler dieser unwirtlichen Region zu fahren. Es ging über Stock und Stein, über enge Pässe und weitläufige Täler und unvermittelt zeigte sich ein fruchtbarer grüner Streifen und wir waren am Flussbett angekommen. Wir genossen die Ruhe und die Natur. Leider waren die Nächte nicht klar, zudem gab es noch einen recht vollen und damit hellen Mond. Der Sternenhimmel zeigte sich leider nicht so spektakulär, wie er sein könnte. In Richtersberg standen wir vollständig alleine, und als sich plötzlich ein Raubvogel am Himmel zeigte und der Ruf eines Schreiseeadlers folgte, lächelte Guido zufrieden und glücklich. Nun müsste man einen Psychologen fragen, warum Tierrufe Glücksgefühle auslösen aber bei Guido ist dies sehr stark verbunden mit dem Ruf des Schreiseeadlers und bei Sonja mit dem abendlichen Grunzen der Hippos.
Zurück in Namibia
Wir genossen die Tage, backten auf dem Potjie, machten abendliche Lagerfeuer und genossen die raue Natur während der vier Nächte im Park. Wir fuhren ohne Vorkomnisse zurück nach Alexander Bay und kehrten nach fast drei Monaten in Südafrika nach Namibia zurück. Nun fahren wir langsam nach Windhoek und freuen uns auf das Treffen mit unseren Freunden in Namibias Hauptstadt. Von dort starten wir dann zu Viert eine mehrwöchige Tour in den einsamen und wilden Norden des Landes. Auf diese Berichte wirst du wahrscheinlich eine Weile warten müssen – im Norden gibt es vieles nur mit Glück und eventuell – Internetempfang gibt es aber auf keinen Fall.