Hard Facts nach 10 Reisemonaten mit dem Donkey

Wir haben uns 111 Tage in Namibia aufgehalten, 80 Tage in Südafrika, 54 Tage in Simbabwe, 25 Tage in Botswana und 23 Tage in Sambia. Insgesamt sind wir 37.899 km mit unserem Donkey durch diese fünf Länder gefahren. Die Karte zeigt die gefahrene Route dieses Reiseabschnittes.

Fakten zum Donkey

Der Durchschnittsverbrauch über alle Strecken und die gesamten Kilometer betrug 13,69 Liter Diesel je 100 km. Damit sind wir angesichts der Abmessungen, des Gewichts und vor allem der teilweise stark Verbrauchs-erhöhenden Untergründe sehr zufrieden. Wir haben in Namibia drei Reifenschäden erlitten. Einen (neuen) Reifen haben wir verloren, die beiden anderen konnten wir reparieren lassen. Werkstätten haben wir nur besucht, um dem Donkey seinen turnusmässigen Service zu gönnen. Der Land Cruiser ist zuverlässig wie erwartet und hat uns problemlos und sicher durch die Länder gebracht. 

Die Kabine ist – bis auf einige noch zu verbessernde Kleinigkeiten – sehr gelungen. Auch wenn unsere Vorstellungen nicht in allen Details umgesetzt wurden, so sind wir doch sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Balance des Fahrzeugs ist fantastisch. Dadurch, dass wir die Kabine ohne Durchgang, also nicht integriert haben bauen lassen, konnten wir den Platz zwischen den Achsen nutzen, um viel Gewicht an einem tiefen Schwerpunkt zu platzieren. Guido konnte im Fahrverhalten keinen Unterschied zu unserem in der Schweiz befindlichen Land Cruiser feststellen. 

Problematisch sind die verbauten Auszüge für Schubladen. Diese sind leider minderwertige China-Qualität und werden von uns nach unserer Rückkehr mit solider europäischer Ware ersetzt. Trotz der Leichtbauweise ist die Kabine sehr robust gebaut und am Ende gab es zwei kleinere notwendige Reparaturen: zum einen musste eine Schraube am Dach neu abgedichtet werden, da dort bei starkem Regen Wasser in die Kabine eintrat und zum anderen musste unsere Stufe am Eingang geklebt werden. Beides sind keine grossen Dinge und waren an einem Vormittag erledigt. 

Unsere Ländereinschätzung: was war Flop und was war Top?

Simbabwe war unser Top-Reiseland. Die Pandemie hatte nach unserem Eindruck keine negativen Auswirkungen für Touristen. Die Menschen waren unverändert liebenswert, freundlich und zuvorkommend. Überall im Land wurden zwischenzeitlich neue Tankstellen gebaut. Es war so etwas wie eine Aufbruchstimmung zu spüren. Die Supermärkte bieten längst wieder ein Angebot, wie wir es von den anderen afrikanischen Ländern kennen. Eine Verknappung haben wir nirgendwo erlebt. Die Reisekosten liegen deutlich unter denen von Botswana, obwohl das Wildlife-Angebot sich nach unserem Empfinden auf Augenhöhe befindet. 

Sambia war zu unserer grossen Überraschung unser Flop-Reiseland. Die Menschen hatten sich zwischenzeitlich verändert und die übermässige Bettelei hat uns negativ berührt. Wir konnten die Begründung, die uns für die massive Zunahme der Vermüllung genannt wurde, nicht wirklich nachvollziehen. Zudem empfinden wir es als äusserst schwach, wenn Fehler der Zollmitarbeiter an der Grenze, die zu Zusatzausgaben von ca. 200 USD für uns führten, nicht korrigiert wurden. Im Gegenteil: als wir eine Rückerstattung und somit eine Korrektur ansprachen, wurden wir belächelt. Wir werden das Land sehr sicher für eine längere Zeit meiden und uns Alternativrouten überlegen.

Namibia und Botswana sind nach wie vor solide Reiseländer. Namibia ist aus unserer Sicht unschlagbar in Bezug auf die Landschaften und Farben. Nicht umsonst haben wir uns dort am längsten aufgehalten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist top und Namibia ist ein sehr sicheres Reiseland. Botswana zu bereisen, macht ebenso Spass. Leider sind die Kosten massiv gestiegen, sodass wir es uns zweimal überlegen müssen, ob wir uns das Land weiterhin gönnen möchten. 

In Südafrika haben wir persönlich keine gefährliche Begegnung erlebt, allerdings bereitet uns die Entwicklung grosse Bauchschmerzen. Die doch stetige Zunahme der Kriminalität ist ein grosser Negativaspekt. So schön und abwechslungsreich das Land doch ist, so klar müssen wir aber feststellen, dass wir müde werden, stets hochaufmerksam zu sein, um evtl. kriminelle Aktivitäten im Vorfeld erkennen zu können. Wir rechnen nicht mit einer Besserung der Lage – eher mit einer Zuspitzung – und wir beschränken uns künftig auf Kurzbesuche. 

Wohin reisen wir als Nächstes mit dem Donkey?

Wenn wir aus Europa zurückkehren, werden wir Mosambik und Malawi ausführlich bereisen. Ob wir dann durch Tansania nach Ruanda oder Uganda zu den Berggorillas fahren, steht noch in den Sternen. Es gibt auf jeden Fall noch viel zu entdecken und wir freuen uns auf den kommenden Abschnitt, der in der zweiten Hälfte 2023 beginnt. Gegenwärtig sind wir dabei, dem Nebel, der Kälte und der Stimmung in D-A-CH etwas Positives abzugewinnen. 

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