Zederberge

Nachdem wir die Jungs von Jai Yen Yen verlassen hatten, sind wir vom Fluss in entgegengesetzter Richtung durch das Tal gefahren. An einer T-Kreuzung haben wir uns Richtung Wupperthal orientiert und befanden uns dann mitten in den Zederbergen. Du kannst die Zederberge über gute (Haupt-)Wege befahren oder aber du nimmst die kleinen Pisten, die sich quer durch die Berge schlängeln. Wir haben die zweite Variante bevorzugt und sind einer kleinen Piste Richtung Eselsbank gefolgt. Das, was Wasserdurchfahrten für Sonja sind, sind enge Bergpfade mit steilem Abgrund links oder rechts für Guido. Auf so einem befanden wir uns, nachdem wir Wupperthal verlassen hatten. Ein betonierter Bergpfad, kaum breiter als ein Auto, schlängelte sich den Berg hinauf. Links ging es steil bergab, rechts befand sich eine massive Felswand. Kaum auszudenken was bei uns losgewesen wäre, wenn wir plötzlich Gegenverkehr bekommen hätten. Alles ging gut und wir kamen gut auf dem Bergrücken an. 

Von Eselsbank ins Matjiesrivier – im Herzen der Zederberge

Eselsbank ist eine kleine Ansiedlung inmitten eines unwirtlichen und kargen Berglandschaft. Nachdem man zerklüftete Felslandschaften durchquert hat, steht man plötzlich vor Feldern und Zäunen und sieht Traktoren fahren. Das ist zunächst ein völlig surreales Bild. Allerdings scheint die Natur hier das farmen zu ermöglichen und so wird diese Möglichkeit auch genutzt. Der Wasserfall, der sich bei Eselsbank befindet, führte bei unserem Besuch nahezu kein Wasser. Dennoch ist er ein beliebter Treffpunkt für junge Leute. Die Autos werden nahe am Wasserfall mit Becken positioniert und alle Türen aufgerissen. Während aus der Autoanlage vollkommen übersteuerte Musik dröhnt, sitzen die jungen Leute wenige Meter entfernt am Wasserfall, lachen und rauchen Shisha. Wir verliessen Eselsbank zügig und machten uns auf den Weg ins Matjiesrivier. Dieses Naturschutzgebiet liegt auf dem Weg nach Clanwilliam, unserem nächsten Ziel.

Mangostreifen auf der Jamaka Organic Farm

Während wir uns auf die Suche nach der nächsten Unterkunft machten, zog der Himmel rasch zu. Wir entschieden uns für die Jamaka Organic Farm, die sich etwa 30 km weiter in Richtung Clanwilliam befand. Mittlerweile breitete sich eine Nebelwand aus und so fuhren wir gemütlich an den Berghängen entlang und erreichten die Farm ohne Vorfälle. Das Wetter klarte während der Fahrt wieder auf und wir konnten die Umgebung geniessen. Jamaka ist eine grosse Farm, die sich seit 250 Jahren in Händen einer südafrikanischen Familie befindet. Die aktuelle Generation besteht aus einem Südafrikaner und einer deutschen Einwanderin. Die beiden leiten die Farm nun seit 25 Jahren und haben gemeinsam drei Söhne. Die Spezialität sind getrocknete Mangostreifen. Ohne Zusätze und in Bioqualität sind sie wirklich der Hammer. Der Geschmack ist jenen, die wir in Montagu gekauft haben, deutlich überlegen.

Ein gigantischer Campingplatz

Als weitere, nennenswerte Einnahmequelle betreiben Kathrin und ihr Mann eine Campsite. Diese liegt entlang eins Flussbettes und erstreckt sich über mehr als zwei Kilometer Länge. Richtig gelesen: die Campsite ist mehr als zwei Kilometer lang und umfasst über 160 Stellplätze. Der Platz bietet neben Strom und heissem Wasser auch kostenfreies Wifi am hauseigenen Café. In der Hochsaison muss einem eine solche Dimension sicher nicht gefallen aber als wir da waren, war es sehr ruhig. Es waren  nicht mehr als 10 Stellplätze besetzt und so hatten wir eine gute und ruhige Zeit. Zum Abschluss gönnten wir uns nochmal 500g Mangostreifen für den weiteren Weg. Wir erreichten schliesslich Clanwilliam, füllten einige Vorräte auf und verliessen die Zederberge in Richtung Namaqualand. Das Namaqualand und insbesondere der Namaquapark bieten zur besten Blütezeit riesige Felder an blühenden Wildblumen. Soweit das Auge blickt, leuchtet der Boden dann in Orange, Gelb und Lilatönen. Wir waren gespannt und voller Vorfreude, denn der August sollte der perfekte Monat ein.

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