Die Fahrt nach Sinamatella verlief unspektakulär. Das Camp liegt auf einem Hügel, mit Campsites entlang der Kante. Sinamatella erregt seit Jahren die Gemüter, da es stark verfallen ist und angekündigte Renovationen ausblieben. Wir waren gespannt, was uns erwarten würde. Zunächst waren wir positiv überrascht, denn der Bereich der Campsites wurde überarbeitet. Es wurden neue Feuerstellen erstellt, sowie überdachte Sitzgelegenheiten, von denen aus die tieferliegende Pan sehr gut zu beobachten war. Etwas Ernüchterung stellte sich ein, als wir feststellten, dass die erhoffte Renovation der Toiletten und Duschen nur Makulatur war. Hier wurde lediglich der Pinsel geschwungen und die veralteten Anlagen oberflächlich aufgehübscht.
Tierreiche Tage in der Umgebung von Sinamatella
Am schönsten war es, am Morgen früh aufzustehen, den Kaffee und Tee zuzubereiten und an der Kante des Hügels Platz zu nehmen. Der erwachenden Natur zuzuhören und den Sonnenaufgang zu erleben, ist für uns das Highlight eines afrikanischen Morgens. Mit dem ersten Licht wurde dann auch an jedem Morgen dort schnell deutlich, wie unglaublich weit man von dort oben schauen kann. Wir schätzten die Distanz auf 60+ km. Am Morgen erkundeten wir früh die Umgebung und wurden nicht enttäuscht. Im Bereich des Mandavu Dam und als Highlight, beim Masuma Dam, kamen wir tiermässig auf unsere Kosten. Wir konnten fünf Löwenbrüder beobachten, diverse Büffel- und Elefantenherden und freuten uns über zahlreiche Antilopen, die sich wunderbar in die Szenerie einfügten. Im Hide beim Masuma Dam lernten wir verschiedene nette Menschen kennen. Peter und Sabine, die mit ihrem LKW August unterwegs sind oder verschiedene Simbabwer, mit denen wir sehr nette Gespräche führten.
Einsamkeit in Shumba
Nach zwei Nächten in Sinamatella brachen wir am Morgen auf und fuhren nach einer kurzen Stippvisite am Masuma Dam zum Picknick-Spot Shumba, der sich etwa 50 km entfernt von Sinamatella befand. Das sollte unsere Exklusiv-Campsite für die nächste Nacht werden. Das Camp liegt etwa 50 Meter neben einem Wasserloch. Erfahrungsgemäss bedeutet eine Unterkunft im Busch nächtlichen Tierbesuch. Am Abend zeigten sich bereits einige Elefantenbullen und wir genossen die Einsamkeit sehr. Der Mitarbeiter auf der Seite nimmt einem alle Aufgaben ab. So musste wir weder abwaschen noch mussten wir uns um das Feuer kümmern. Er erledigte alles für uns und wir genossen die Atmosphäre und die Umgebungsaktivitäten.
Die Zäune dieser Picknick-Spots haben eher einen symbolischen Charakter. Keiner dieser Zäune ist so konzipiert, dass er ein Tier abhalten könnte, aber sie werden als Begrenzung respektiert. Am Morgen wurden wir von lauten Schlürfgeräuschen geweckt und wir stellten fest, dass sich mehrere Elefanten daran machten, aus einem Überlaufrohr des Wassertanks frisches Wasser zu trinken. Sie standen unmittelbar am Zaun und reckten ihre Rüssel so weit sie konnten. Erstaunlicherweise haben sie den Zaun bei ihrer Aktion nicht beschädigt.
Room with a View
Der Morgen hatte es in sich. Als die Sonne aufgegangen war, verliessen zwar alle Bullen unmittelbar die Campsite, doch sie kehrten nach und nach zurück, frassen neben uns oder hielten sich im Dunstkreis der Campsite auf. Wie hatten wir das vermisst! Derartige Begegnungen und Situationen gab es auf unseren bisherigen Reisen nur in Botswana oder Simbabwe. Ein neugieriger Bulle untersuchte den Zaun genau und Guido schoss das Foto room with a View, indem er den Bullen durch einen Unterstand als Sonnenschutz fotografierte. Wir hatten keine Eile, genossen die Szenerie und als sich langsam alle Elefanten entfernt hatten, bereiteten wir unsere Abfahrt vor und verliessen den Park durch das Main Camp, etwa 80 km von Shumba entfernt. Wir fuhren noch an dem Morgen weiter nach Bulawayo, wo wir 3 Tage entspannten, bevor wir uns ausgeruht auf den Weg zum Gonarezhou machten.