Da sich der Addo Elephant National Park unweit von Port Elizabeth befindet und wir diesen Park zuvor noch nie besucht hatten, entschlossen wir uns, das zu ändern. Wir wussten nicht so genau, was uns erwarten würde und buchten uns deshalb zunächst nur für zwei Nächte ein. Der Park bietet ein Restcamp mit Campsites beim Eingang an. Dieses befindet sich im nördlichen Teil des Parks. Da wir in den Schulferien vor Ort waren, war es entsprechend voll und nahezu ausgebucht. Wir hatten schöne Erlebnisse mit Elefanten und haben in den zwei Tagen neben wirklich vielen Elefanten noch Büffel, diverse Antilopen und Zebras gesehen. Die Elefanten in diesem Park sind wirklich abgehärtet: Autos, die zwei Meter neben ihnen anhalten und vor und zurück fahren, machen ihnen nichts aus. Kreischende Kinder, die halb aus dem Fenster hängen sind genau so von ihnen geduldet, wie Road Blocks, die durch Autos gebildet werden.
Unser Eindruck vom Addo Elephant National Park
Das Camp liegt wenige Meter neben der Strasse und in Betrieb befindlichen Gleisen. Je Nacht fuhren Minimum vier Züge durch unser Auto (gefühlt natürlich) und die Parzellen sind derart klein gehalten, dass man den übernächsten Nachbarn gut hört, wenn er sich auf seiner Luftmatratze dreht. Kurzum: der Park ist nicht soooo unser Ding. Uns blieb noch weniger Luft zum atmen als das in SanParks generell aufgrund der Reglementierungen schon der Fall ist. Das Verhalten diverser Besucher in der Nähe von Elefanten sollte man in wirklich wilden Parks unbedingt vermeiden. Das ginge vermutlich bei den allermeisten Begegnungen unschön aus. Positiv ist noch anzumerken, dass der Addo Elephant National Park der einzige SanPark ist, den wir bisher besucht haben, wo Besucher darauf hingewiesen werden, den Motor in der Nähe der Elefanten abzustellen.
Zurück an die Küste
Als wir den Park verliessen, trudelte passend eine WhatsApp von Mark ein. Er erkundigte sich, wo wir uns aufhalten und wie unsere weiteren Pläne sind. Eine kurze Korrespondenz später war klar, dass er keine Zeit für einen Kaffee hat, da seine Firma seine volle Aufmerksamkeit benötigt. Wir wünschten ihm, in diesen herausfordernden Zeiten, für die Zukunft alles Gute. Unser Weg führte uns dann zurück an die Küste. Ursprünglich wären wir gerne nochmal zum Storm River Mouth gefahren und hätten einige Tage am Meer verbracht. Aufgrund des sehr schlechten Wetters und der ebenso schlechten weiteren Prognose verzichteten wir darauf und fuhren bis Knysna. Als das Wetter besser wurde, fuhren wir nach Buffels Bay, einem kleinen verschlafenen Ort, etwa 20 km hinter Knysna (aus Port Elizabeth kommend). Hier fanden wir einen wundervollen Stellplatz, unmittelbar am Meer, inmitten von schroffen Felsen. Wir verbrachten zwei Nächte an diesem traumhaften Ort und verbrachten die Tage mit Faulenzen und Strandspaziergängen.
Naschereien in Knysna
Zurück in Knysna besuchten wir häufiger die Maillard Baking Company. Ein junges Unternehmen, dass fantastische (Sauerteig-)Brote, sowie Brotstangen mit eingearbeiteten Oliven oder Salz- und Sesamstangen anbot und wundervolle, sehr schmackhafte Pizzen im Steinofen produzierte. Wenn etwas im südlichen Afrika Mangelware ist, dann ist das gescheites Brot und vernünftiger Käse. Wir waren im Brothimmel! Beim Käse konnte Claus the Cheeseman Abhilfe leisten. Seinen Kölner Akzent erkannte Guido sofort und Claus hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Lieferanten von gutem Käse zu finden und diesen Samstags am Markt in Sedgefield und unter der Woche in Knysna anzubieten.
Käse macht glücklich
Wir kauften bei ihm tollen Bergkäse, einen gryuereartigen Käse, Cambrini – eine Mischung aus Camembert und Brie – sowie diverse Hartkäse im italienischen Stil. Wir verfielen in einen Kaufrausch und genossen in den kommenden Tagen wundervolles Brot mit exzellentem Käse! Für Schweizer ist der Supermarktkäse die wahre Hölle. Guido nennt ihn verächtlich Plastikkäse und was sie hier als Cheddar oder Gouda bezeichnen hat mit dem bekannten Käse aus England und den Niederlanden wirklich nichts zu tun. Anders verhält es sich mit dem guten Gouda oder Cheddar, den man u.a. bei Claus kaufen kann. Eine andere gute Adresse ist übrigens The Good Stuff Company in Mosselbay. Neben sehr gutem Käse und Sachen wie Schwarzwälder Schinken gibt es dort fantastischen Kaffee und exzellenten Wein.
Wale in Plettenberg Bay
Seit wir die Wale in Tsitsikamma von der Campsite aus gesehen hatten, wussten wir, dass sie da sind. Für uns war klar, dass wir einen Versuch unternehmen wollten um diese 40 Tonnen schweren Riesen aus nächster Nähe zu betrachten. Was daraus wurde, und wie es uns erging, erfährst du im nächsten Beitrag.