Nachdem wir uns in Komatipoort mit frischen Lebensmitteln eingedeckt hatten, fuhren wir zum Eingang bei Crocodile Bridge. Diesen Teil des Krüger Nationalparks kannten wir bisher nicht. Wir befanden uns immer noch in der letzten Ferienwoche der südafrikanischen Weihnachtsferien und so erstaunte es uns nicht, dass insbesondere die südlich gelegenen Camps noch immer gut besucht waren. Mithilfe einer sympathischen Dame an der Rezeption gelang es uns schliesslich, eine nette Route im südlichen Teil des Krüger Nationalparks zusammenzustellen. Unsere Basis für zwei Übernachtungen war dabei das uns wohlbekannte Malelane Camp, in der Nähe des gleichnamigen Tors. Im Anschluss konnten wir einen freien Platz in Lower Sabie ergattern. Für den südlichen Teil standen uns bei diesem Besuch insgesamt (nur) drei Übernachtungen zur Verfügung.
Der Süden des Krüger Nationalparks präsentiert sich tierarm
Nein, wir müssen uns korrigieren. Der Süden des Krüger Nationalparks gilt als ausgesprochen tierreiche Region – die Tiere haben sich lediglich entschlossen, sich nicht zu zeigen. Die Vegetation ist abwechslungsreich und es gibt einige mehrstündige Loops, die sich sehr kurzweilig fahren lassen. Während wir uns bei unserem Besuch 2019 noch über diverse Sichtungen von Nashörnern, Geparden und Wildhunden freuen konnten, verzeichneten wir keine einzige Sichtung dieser Spezies oder anderer Raubtiere. Am Flussufer konnten wir neben Büffelherden die üblichen Antilopen entdecken. Die Anzahl Impalas schien uns extrem hoch zu sein.
Je nördlicher wir uns bewegen, desto mehr Tiere zeigten sich
Von Lower Sabie führte uns der Weg über Satara zum Balule Camp. Balule ist ein tolles Satellitencamp, das in Olifants verwaltet wird. Dieses Camp präsentiert sich so minimalistisch, dass es nicht einmal über Solarstrom verfügt und die Toiletten und Duschen ab der Dämmerung mit Laternen beleuchtet werden. Von Balule fuhren wir über Nebenstrassen zum Tsendze Rustic Camp – mit Abstand unserem Lieblingscamp. Hier verweilten wir für drei Nächte und entdeckten neben einem erneuten Tusker unsere ersten Löwen, die sich nicht im Dickicht versteckten. Der Höhepunkt allerdings war für uns ein Hyänenbau, der sich nahe der Strasse befand und uns ermöglichte, bis kurz vor Torschluss dort zu verweilen. Der Bau befand sich lediglich 3 km von Tsendze entfernt und so waren wir für mindestens 20 Minuten alleine mit der Familie.
Hyänen sind der Höhepunkt dieses Besuchs
Wir hatten das Glück, auf dem Weg nach Punda Maria, unserer letzten Station im Krüger Nationalpark, erneut eine Hyäne mit ihren Jungen beobachten zu können. Wir nahmen sie zunächst am Rand der Hauptstrasse wahr und konnten sie im Anschluss für etwa eine halbe Stunde beobachten, ohne dass ein anderes Fahrzeug vorbeifuhr. Diese Jungen waren noch klein und ganz jung. Die Interaktion könnten wir stundenlang beobachten, ohne dass es uns langweilig würde. Das Wetter spielte leider nicht mit und so machten wir uns nach einer Weile auf den Weg nach Punda Maria. Hier fing es dann wie aus Kübeln an zu schütten und die Pfützen wurden zu kleinen Bächen. Wir entschieden uns schnell, den Weg nach Namibia am nächsten Morgen anzutreten und nicht noch einmal zu verlängern. Die Tiere verkriechen sich im Busch und das Camp ist nicht so ansprechend, dass wir das Gefühl gehabt hätten, dort unbedingt noch länger bleiben zu müssen. Insbesondere die Toiletten und Duschen benötigen dringende Wartungsarbeiten.
Service für den Donkey in Louis Trichardt und Weltuntergang in Botswana
Wir verliessen den Park über das Punda Maria Gate und fuhren noch einmal zu Al und Gail nach Louis Trichardt. Dort erhielt der Donkey seinen nächsten grossen Service (60.000 km) und wir entspannten für drei Tage auf Zvakanaka. In einem neuen Beitrag ziehen wir eine Fahrzeugbilanz nach den ersten gefahrenen 60.000 km mit der Kabine. Aufgrund des miserablen Wetters begruben wir unsere Pläne und Überlegungen, uns noch einige Tage in Botswana aufzuhalten. Auf dem Weg nach Nata – wir nutzten erneut die Grenze bei Platjan – lag die Sicht teilweise unter ca. 20 Metern. Die Wolkenbrüche waren enorm und Guido musste sich sehr konzentrieren, um unfallfrei in Planet Baobab anzukommen. Dort erwartete uns ein Campingplatz, der recht konstant ca. 20 cm unter Wasser stand. So etwas hatten wir vorher bislang nicht erlebt. Nach einer weiteren Nacht in der Nähe von Ganzhi überquerten wir dann problemlos und regenfrei die Grenze nach Namibia und beendeten unseren Mosambik-Trip nach ca. 7.300 gefahrenen Kilometern.