Der Grenzübertritt in Chirundu verlief erwartungsgemäss. Sambia ist mit Abstand das bürokratischste Land, das wir bisher bereist haben. Einige Vorgänge erscheinen uns sinnlos. Bei grösseren Grenzposten, wie bspw. dem in Chirundu, sind die Stationen so positioniert, dass Menschen, die auf die Agenten verzichten, schnell ein bis zwei Stunden Zeit verlieren. Sie durchschauen die nicht vorhandene Struktur der Abläufe nicht und müssen einige Stationen mehrfach durchlaufen, bis sie alle geforderten Papiere und/oder Stempel beisammen haben. Entgegen aller Unkenrufe und des sambischen Marketings, sind die Kosten für die Einreise in Sambia für uns die höchsten im südlichen Afrika.
Breezers Riverlodge
Unsere erste Station lautete Breezers Riverlodge. Diese wird von Denise und ihrem Mann seit zwei Jahren betrieben. Wir kannten Denise aus dem Warthogs. Sie war just zu der Zeit dort, als wir im/am Pool sassen, als die Elefanten getrunken haben. Was für ein grandioser Zufall! Wir verbrachten den Nachmittag mit einer kleinen Bootstour und Guido half ihnen mit Fotos und Drohnenaufnahmen für ihr Marketing. Das Ziel war es, die Lodge abzulichten, wenn sich Elefanten auf der vorgelagerten kleinen Insel aufhielten.
Wir hatten viel Freude und wurden in der Nacht wach, weil zum einen ein grosser Elefantenbulle sich dem Baum direkt neben dem Camper widmete und zum anderen das vor der Lodge im Fluss wohnende Hippo sich den Rasen schmecken liess. Das war ein Auftakt nach Mass und das Breezers können wir vorbehaltlos empfehlen! Wir hatten viele Erwartungen an Sambia und nur gute Erinnerungen an dieses sehr arme Land. Am nächsten Morgen verliessen wir die beiden und fuhren nach Lusaka, wo wir dem Donkey einen neuen Service spendieren mussten.
Über Lusaka zur Shigu Farm
Die Fahrt war mehr als abenteuerlich. Sämtliche riesige Trucks, teils beladen mit überdimensionierten Minenfahrzeugen, kämpften sich mit 10 km/h oder weniger(!) die Berge hinauf. Manche erlitten Motorschäden und blockierten die Spur. Andere verloren Ladung und verursachten einen völligen Kollaps. Aus den prognostizierten zwei Fahrstunden wurden am Ende fast fünf, als wir im Lukasa, einem B&B mit Campsite eines niederländischen Paares ankamen. Wir blieben zwei Nächte, erledigten den Service bei Toyota und sahen zu, dass wir diese unfreundliche, extrem dreckige und chaotische Stadt schnell hinter uns liessen.
In Sambia gelten andere Regeln, denn die Strassen sind mit Abstand die schlechtesten im südlichen Afrika. Der Verkehr ist extrem geprägt durch Kolonnen von überdimensionierten Trucks. Dazu kommen Strassensperren mit Check Points durch die Polizei und so sind überwiegend nicht mehr als 65 bis maximal 70 km Wegstrecke je Stunde möglich. Da wir keinen Zeitdruck hatten, übernachteten wir auf der Fringilla Farm, bevor wir uns auf der Shigu Farm einbuchten und dort drei Nächte verbrachten.
Fish Eagle, Kingfisher und ein toller See
Die Inhaber der Shigu Farm haben 3 km von ihrer Farm entfernt, an ihrem Stausee einen wundervollen Platz errichtet. Ursprünglich als gemütlichen Braai-Platz für sich selbst gebaut, lassen sie nun auch Camper dort stehen. Es gibt eine Toilette mit Dusche und eine überdachte Lapa, direkt neben dem See. Der See beherbergt unter anderem Fisheagle und mehrere Pied Kingfisher, sowie einen Giant Kingfisher. Diese nutzen mehrere Bäume unmittelbar vor dem Camp als Jagdansitz und Guido hatte seine helle Freude daran, ihnen dabei zuzusehen und das eine oder andere Foto zu schiessen. An diesem Ort könnten wir ohne Probleme eine Woche ausharren und entspannen. Nach drei Nächten mussten wir allerdings abfahren, da wir für den Tag die erste Buchung im Kasanka National Park hatten. Wir waren sehr gespannt, wie die beiden Tage und Nächte mit den Flughunden verlaufen würden.