Tok Tokkie Trails
Die Aussicht, bei den Tok Tokkie Trails drei Tage zu Fuss durch die Wüste zu laufen und unter freiem Sternenhimmel zu schlafen, verzückte uns. Uns war klar, dass wir den Trip buchen wollten. Leider gab es kein Angebot in den Tagen die gut zu unserer Route passte, aber das schreckte uns nicht. So fuhren wir von den Tirasbergen erst nach Sesriem/Sossus Vlei um dann, nach einem Erholungstag in Hauchabfontein, wieder südlich bis zum NamibRand Nature Reserve zu fahren – dem Ort an dem der Trail stattfindet.
Zu Fuss durch die Wüste
Wir waren Teil einer sechsköpfigen Gruppe und unser Guide, Richardo, hat uns die Wüste auf eine Art und Weise näher gebracht, dass die Wanderungen – mit einer Ausnahme – meist kurzweilig waren und uns trotz körperlicher Anstrengung nicht stressten. Die anderen Teilnehmer kamen aus Österreich und Frankreich. Mit beiden Paaren verstanden wir uns sehr gut und diese Harmonie in der Gruppe, bescherte uns drei tolle Tage. Durch zweifachen Regen im Jahr 2018 (insgesamt 20 mm) war alles grün und die Gräser waren noch immer saftig und hoch.
Wir staunten, wie wenig Niederschlag nötig ist um die Wüste derart zu beleben. Überhaupt: es herrscht reges Treiben in der Wüste. Während den Wanderungen des Tok Tookie Trails genossen wir die unglaubliche Weite – erneut mit fantastischen Farben. In den Bergen faszinierte uns die feinen Abstufungen in den Braun und Rottönen. Die Landschaft sah aus wie ein Gemälde. Nach insgesamt etwa 2.5 Stunden Wanderung am ersten Nachmittag erreichten wir das erste Camp.
Schlafen unter dem Himmelszelt
Feldbetten in den Dünen mit Bedrolls – ausgestattet mit Federbetten – waren unsere Schlafstätten. Dazu gab es eine Bucket-Shower, also eine Eimer-Dusche, eine Bar und einen Speisetisch. Auch das gehört zum Erlebnis bei den Tok Tokkie Trails. Kalter Gin Tonic wartete auf uns und mitten in der Wüste zu duschen mit einem kilometerweiten Ausblick ist einfach grossartig. Stanley, ein Nama-Mann war für unser Wohl im Camp zuständig und Melody bekochte uns ganz wunderbar mit einem 3-Gänge-Menü.
Der Wind wehte uns um die Nase, während wir über die Erlebnisse des Tages philosophierten. Es wurde viel gelacht und wir schliefen glücklich und müde ein. Um 5.45 Uhr war die Nacht zu Ende und um 7.00 Uhr begann bereits die erste Etappe des zweiten Tages. Die Kühle des Morgens muss man zwingend ausnutzen. Der zweite Tag bot ein vollkommen anderes Landschaftsbild. Auf dieser Etappe dominierten die Brauntöne in allen nur erdenklichen Nuancen und die felsige Landschaft.
Der Schafberg und die Milchstrasse
Am Schafberg machten wir Rast und eine ausgedehnte Pause bis 16.30 Uhr um der Mittagshitze zu entgehen. Guido bestieg den Berg mit den beiden Österreichern und genoss einen fantastischen Ausblick. Die Restenergie reichte aus, um wohlbehalten nach weiteren 2 Stunden Wanderung im zweiten Camp im NamibRand Nature Reserve anzukommen. Auf dem Weg stiessen wir zweimal auf ein Chamäleon und beobachteten diese Tiere ganz in Ruhe. Mitten in der Nacht riss der Himmel auf – der Mond war untergegangen – und es zeigte sich die Milchstrasse in ihrer ganzen Pracht. Dazu konnten wir diverse Sternschnuppen beobachten und Wünsche ins Universum senden. Was für ein Erlebnis, das von seinem Bett aus zu sehen.
Zurück zum Farmhaus
Der letzte Tag führte uns dann zurück zum Farmhaus, wo wir gestartet waren.
Das Erlebnis war sensationell. Wir hatten natürlich Glück, dass unsere Gruppe sehr homogen war und alle sehr relaxt miteinander umgingen. Ebenso hatten wir keine Ausreisser – alles hat ausgezeichnet gepasst! Den Tok Tookie Trails im NamibRand Nature Reserve möchten wir vorbehaltlos empfehlen. Wir sind sehr glücklich und zufrieden, dass wir die Entscheidung getroffen haben, wieder zurück nach Süden zu fahren um den Trail machen zu können.