Auf dem Weg nach Eswatini
Nachdem wir den Krüger Nationalpark durch das Malelane Gate verlassen hatten, fuhren wir über Barberton in Richtung Eswatini (ehemaliges Swasiland) und folgten dem Makhonjwa Geotrail bis zur Grenze von Eswatini. Neben einer grandiosen Aussicht bieten Informationstafeln an Aussichtspunkten die Möglichkeit, etwas über die teilweise 3 Milliarden(!) jahrealten Gesteine zu erfahren – beeindruckend.
Erinnerungen an die Schweiz
Eswatini erinnerte uns ein wenig an die Schweiz. Die Gebirgszüge dort sind ähnlich, und wir fühlten uns sehr wohl in dem kleinen Königreich. Die Menschen wurden nicht müde zu betonen, dass man in Eswatini – im Gegensatz zu Südafrika – sicher unterwegs sei. So häufige Hinweise auf die hohe Kriminalitätsrate Südafrikas haben uns dann doch erstaunt. Tatsächlich fuhren wir 4 Tage unbehelligt durch Eswatini und trafen auf sehr freundliche und hilfsbereite Menschen. Mit dem Mlilwane Wildlife Sanctuary haben wir einen wunderschönen Platz mitten im Wald gefunden. Hier konnten wir perfekt kampieren und es hätte uns nicht erstaunt, wenn wir dort am frühen Morgen Elfen und Zwergen begegnet wären.
Wir möchten an den Stränden entspannen
Wir verliessen Eswatini, ohne alles gesehen zu haben, was wir geplant hatten. Die Zeit an den Stränden war uns allerdings sehr wichtig, und nachdem wir das Wetter überprüft hatten, machten wir uns auf den Weg nach Süden zur Grenze von Mosambik. Da wir der Wetterlage nicht wirklich trauten, buchten wir einen Campingplatz in der Nähe der Kosi Bay, einem Ort nahe der Grenze, aber noch in Südafrika. Unsere Intuition funktionierte perfekt – kaum hatten wir eingecheckt und unser Lager aufgeschlagen, begann es überraschend zu regnen.
Es hörte erst am nächsten Morgen nach 12 Stunden Dauerregen auf. Die Vorhersage hatte sich komplett gedreht und ein Tiefdruckgebiet hatte sich festgesetzt und sich über Mosambik sowie Südafrika gelegt. Im Ergebnis bedeutete das prognostizierte Regenfälle für die nächsten 7 Tage. Wir nahmen es mit Humor, denn es nützte nichts. Ein ca. einstündiger Kurzbesuch am Strand von Kosi Bay und nasse Füsse waren das Ergebnis unseres Abstechers zum Strand. Das Permit musste an einem ganz anderen, ca. 10 km entfernten Ort gekauft werden und der Strand selbst ist erst nach einem ca. 20-minütigen Fussmarsch vom Parkplatz aus zu erreichen. Anscheinend waren Baden und Strandentspannung bei dieser Reise einfach nicht für uns vorgesehen…
Zurück in Louis Trichardt
Wir sind flexibel und machten uns auf den Rückweg zu Al und Gail. Wir setzten uns auch mit EcoTraining in Verbindung und arrangierten einen Besuch in deren Makuleke Camp, das im nördlichen Krüger Nationalpark in einer privaten Konzession liegt. Die Rückkehr zu Al und Gail war wunderbar. Wir vier waren froh, uns so schnell wiederzusehen und wir verbrachten drei wunderbare Tage mit ihnen.
Am zweiten Tag hat Sonja zwei Brote auf dem Feuer gebacken – sie mögen Sonjas Brot wirklich sehr – und die Freude war gross, als wir ihnen eines davon vorbeibrachten. Sie hatten zwei Gäste in ihrem Cottage, die einen Bericht über ihre Farm für ein regionales Magazin schreiben wollten. Die beiden wohnten deshalb zwei Tage dort. Wir waren für den Abend eingeladen und hatten alle zusammen eine hervorragende Zeit mit Bier, Wein und einem Lagerfeuer.
Der Regen holte uns ein
In der Nacht erreichte der Regen Louis Trichardt und es wurde richtig ungemütlich in den Bergen. Der Nebel hüllte alles ein, die Temperaturen fielen und es hörte nicht mehr auf zu regnen. Wir bekamen Asyl bei Al und Gail an der Feuerstelle, während der Himmel immer mehr Wasser über uns ergoss. Sie luden uns ein, die nächste Nacht im Farmhaus zu verbringen. Als es am späten Nachmittag kurz aufhörte, packten wir zusammen und zogen in das kleine renovierte Farmhaus.
Es war zugegebenermassen ein wunderbares Gefühl, in einem warmen und trockenen Bett zu liegen, während es die Nacht hindurch weiter regnete. Am Morgen war der Regen vorbei und es war Zeit, sich zu verabschieden. Wir fuhren die 150 km zum Pafuri Gate des Krüger Nationalparks ohne Stress und waren etwa eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit da, konnten schon die Formalitäten erledigen und sahen dann das EcoTraining Fahrzeug um die Ecke biegen.
EcoTraining zum zweiten Mal
Ein gut gelaunter Mike holte uns ab und unsere Freude war gross, PJ, einen der Gruppenteilnehmer aus Mashatu, im Camp zu treffen. Am nächsten Tag gesellte sich noch ein zweiter Bekannter, Nep, zu uns und wir hatten drei tolle Tage. Das Camp bietet grosse Zwei-Personen-Zelte mit privaten Duschen und Toiletten für jedes Zelt. Der Land Cruiser hatte über 200.000 km gelaufen, sah aber aus wie neu und lief perfekt. Das Essen war ausgezeichnet und es gab sogar echten Kaffee – extra für uns. Die Tage waren sehr kurzweilig und die Region, in der sich das Camp befindet, ist eine private Konzession, die für die normalen Besucher des Parks unzugänglich ist. EcoTraining nutzt die Region zusammen mit zwei Lodges und entsprechend ruhig ist es.
Die Vegetation ist sehr abwechslungsreich und so war auch der Plan, den wir für die drei Tage gemacht haben. Wir begannen mit einem Bush Walk, wie könnte es anders sein. Am Nachmittag ging es auf eine ausgedehnte Pirschfahrt, bei der wir einen tollen Platz entdeckten: einen kleinen See, der sich perfekt für einen weiteren Bush Walk eignete. Das Programm für den nächsten Morgen war schon klar: Wir begannen mit einem kurzen Bush Walk und setzten uns dann für zwei Stunden mit Tee und Kaffee an den See, genossen die aufgehende Sonne und diese geniale Atmosphäre und beobachteten die Vögel bei ihrem Treiben. Am Abend liess sich Mike etwas Besonderes einfallen, und wir fuhren alle (mit der Camp-Managerin Vicky) gemeinsam zu einem unglaublichen Aussichtspunkt. Wir genossen den Sundowner und diese fantastische Aussicht, bevor wir zurück ins Camp fuhren und den Tag am Lagerfeuer ausklingen liessen.
Der Auftritt war überzeugend
Die Punkte, die wir in Mashatu kritisierten, waren bei diesem Aufenthalt nicht vorhanden. Es war das Anliegen von EcoTraining, uns davon zu überzeugen, dass unsere Erfahrung nicht normal war. Vielen Dank für eine sehr angenehme Zeit in Makuleke. Am nächsten Morgen mussten wir uns verabschieden und fuhren direkt nach Musina, um über die berüchtigte Beitbridge-Grenze nach Simbabwe einzureisen.
Die Anfahrt war ernüchternd. Alle paar Kilometer stand ein Schild, das darauf hinwies, dass es sich um einen kriminellen Hotspot handelt und man bitte nicht anhalten oder aussteigen soll. Auf dem südafrikanischen Teil der Grenze gibt es einige kriminelle ‚Agenten‘, die Dir das Blaue vom Himmel versprechen, um an Dein Geld zu kommen. Sobald wir das Land verlassen hatten, war der Spuk vorbei. Unser Abenteuer in Simbabwe konnte beginnen.