Ecotraining Trails Guide Kurs – ein Fazit

Unser Fazit – Was ist überhaupt gelaufen?

Wie lautet unser Fazit? In den 27 Tagen, in denen wir im Camp waren, sind wir 134 Stunden im Busch gelaufen. Wir haben in der Zeit knapp 280 km zu Fuss bewältigt. Wir haben auf den Walks dreimal Löwen gesichtet. Insgesamt haben wir bei diesen Sichtungen sieben verschiedenen Löwen beobachten können. Wir können drei Leopardensichtungen verzeichnen wobei es sich um zwei verschiedene Leoparden handelt. Elefanten haben wir 38 Mal gesichtet und konnten dabei 600+ Tiere – teils aus nächster Nähe – beobachten. Diese Werte sind aussergewöhnlich hoch. Wir sind definitiv Glückspilze und haben diese Sichtungen sehr genossen und geschätzt. Bezogen auf die tierischen Sichtungen ist unser Fazit hervorragend.

Fantastische Erlebnisse im Busch

Wir möchten unser Erlebnis unterteilen: der praktische Teil, die bush walks waren stets ganz wunderbare Erlebnisse. Unsere beiden ständig anwesenden botswanischen Instruktoren haben sich mächtig ins Zeug gelegt und waren immer bemüht der Gruppe tolle Erlebnisse mit hohen Lerninhalten zu ermöglichen. Diesen Teil bewerten wir mit 5 von 5 Punkten. Die Kursteilnehmer sind grösstenteils ganz wunderbare, liebenswerte Menschen. Wie immer bei solchen Veranstaltungen kommst du mit einigen besser zurecht als mit anderen. Wir haben sehr coole Leute kennengelernt, die das Herz auf dem rechten Fleck haben und – wenn sie eine Chance bekommen – ganz wundervolle Guides werden. Guys, you’ll rock it 🙂

Alles ok mit der Company?

Den Rest unseres Aufenthaltes können wir nur mit Unverständnis und Fragezeichen anschauen. EcoTraining macht es uns nicht leicht, etwas Positives zu entdecken. Die Firma steht im Marketing für Conservation, hohe ethische Werte und bezeichnet sich als Pioneer and Leader in Safari Guide and Wildlife Training. Entsprechend hoch waren unsere Erwartungen vor dem Kurs. Die erste Enttäuschung bestand in der Verpflegung. Sieht man vom täglichen frischen Fruchtsalat ab, konnten wir selten gesunde Nahrungsmittel entdecken. Hotdogs, Hamburger, sehr fettiges Essen und Kaffee, der aus einem Chicorée-Extrakt mit einem geringen Anteil Kaffeegranulat und einem hohen Anteil Zucker besteht, Nudeln und manchmal Reis waren die wesentlichen Nahrungsmittel.

Frisches Gemüse gab es eher in geringen Mengen. Bei der hohen körperlichen Belastung wäre eine vollwertige Ernährung unserer Ansicht nach sehr wünschenswert gewesen. Der „Fruchtsaft“, der täglich dreimal bereitstand, bestand zum überwiegenden Teil erneut aus Zucker und Aromen und wenn man die Inhaltsstoffe studiert, stolpert man über unzählige E-Inhalte. Wir beschränkten uns auf den Konsum von Wasser und assen sehr selektiv. Wir unterlagen der Illusion, dass eine Firma, die an einer gesunden Umwelt interessiert ist auch an gesunden Menschen interessiert ist und ihren Teil dazu beiträgt, dass diese beiden Themen zusammengehen.

Rekordverdächtige Autos

Die grösstenteils defekten und ungepflegten Fahrzeuge waren für uns die derbste Enttäuschung. Um ehrlich zu sein haben wir in nun 12 Jahren Afrikaerfahrung nirgendwo derart schlecht gepflegte Fahrzeuge gesehen. Das ist nicht hinnehmbar, zumal in dem Camp auch Field Guide Kurse stattfinden, wo das Fahrzeug ein elementarer Bestandteil ist. An manchen Tagen war keines der drei Fahrzeuge einsatzbereit! Gruppenteilnehmer, die zu einer externen Shooting-Range fahren mussten, hatten täglich einen platten Reifen und einmal einen Ersatzreifen, der zu einem anderen Fahrzeugtyp gehörte, also nicht wechselbar war.

Wir bewerten hier nur die Dinge, die wir selbst erlebt haben. Der Auftritt des Generalmanagers bei der Stippvisite der Delegation aus der Firmenzentrale hat uns ehrlich gesagt den Rest gegeben. Sein Verhalten und das seiner Mitarbeiter war in höchstem Masse unprofessionell. Der Unterschied zwischen Worten und Taten ist unerklärlich hoch (siehe Bericht der 2. Woche).

Weitere Ungereimtheiten

Im Vorfeld unserer Reise haben wir explizit geklärt, dass unser Fahrzeug im Camp geparkt werden kann. Ein weiterer Teilnehmer kam mit seinem privaten Fahrzeug und ist sogar mehrfach für EcoTraining in die Bresche gesprungen. Als die Delegation aus der Zentrale eintraf, hiess es auf einmal, das private Fahrzeuge im Camp verboten seien und wir die Fahrzeuge zur südafrikanischen Grenze bringen müssten.

Wir haben dies nicht getan (was sollen wir an der südafrikanischen Grenze?) aber das zeigt einmal mehr, dass es scheinbar grössere Kommunikationsprobleme gibt. Wir kommen zu dem Schluss, dass wir für eventuelle zukünftige Buchungen von Kursen EcoTraining nicht mehr berücksichtigen möchten und können diesen Anbieter leider nicht empfehlen. Diesen Teil bewerten wir mit 1 von 5 Punkten.

Das Bild zeigt Wanderschuhe, Gamaschen, ein Cap und eine Sonnenbrille und dekoriert unser Fazit.
Nach oben scrollen