Zurück ins CKGR
Wir verliessen die Nxai Pan mit einem guten Gefühl in der Magengegend und machten uns auf, zurück nach Rakops zu fahren, um den Tank zu befüllen und uns für die nächsten sechs Nächte im CKGR vorzubereiten. Diesel war erneut verfügbar und da wir über jede Menge getrocknetes Gemüse in Bioqualität verfügten, waren wir auf Kaufmöglichkeiten bei frischem Gemüse nicht zwingend angewiesen. ‚Food Lovers Market‘ (Fruit and Veg) ist definitiv die beste Adresse im südlichen Afrika, möchte man sich in einer hohen Qualität und einer grossen Auswahl an ‚gesunden‘ Lebensmitteln eindecken.
In Rakops konnten wir dieses Mal nur frische Kartoffeln und Trinkwasser kaufen und somit waren wir schnell wieder auf dem Weg zum Gate. Die knapp 45 km lange Zufahrt versprach gute Aussichten, war sie doch bei unserer Abfahrt total verschlammt und nun nahezu vollständig abgetrocknet. Entsprechend schnell waren wir wieder im Park und als Erstes trafen wir Guidos Brautpaar. Sie waren auf dem Weg nach Maun und total verspätet. Sie hatten insgesamt drei platte Reifen und mussten nun vier Stunden auf ein Ersatzfahrzeug warten. Immerhin hatten sie gute Sichtungen im CKGR und dort viel Spass.
Die Löwen sind los
Für uns war dieser zweite Aufenthalt die Zeit für Katzen. Neben einem von zwei Männchen, die eine Koalition bilden, trafen wir mehrmals auf einen Grossteil eines anderen Rudels. Hier fehlten von insgesamt elf Tieren das dominante Männchen mit zwei Löwinnen. Die anderen acht Löwinnen und zwei Junglöwen zeigten sich uns mehrfach.
Früh aufzustehen lohnt sich!
Wir genossen es insbesondere in der Region Lekhubu und Letitiauh sehr früh am Morgen aufzubrechen. Meist fuhren wir zum Start der Morgendämmerung (etwa 5:40 Uhr) los, sodass wir mit der aufgehenden Sonne Sichtungen geniessen konnten.
Geparden in der Morgenstimmung
An unserem vorletzten Tag im CKGR fuhren wir an das Wasserloch von Letitiauh und Guido rief noch: „Ah ein Schakal am Wasserloch. Moment, nein, ein Cheetah! – Das ist ein Cheetaaahhh.“ Falsch, es waren zwei und sie taten uns den Gefallen und liefen im Morgenlicht durch die angrenzende Ebene in einem weichen, rötlichen Morgenlicht durch das hohe Gras. Leider konnten wir ihnen nicht weiter folgen, da sie im hohen Gras verschwanden und Offroad fahren verboten ist. Was für ein Auftakt und was für eine friedliche Stimmung am frühen Morgen. Am Nachmittag trafen wir erneut auf die acht vom vom Vortag und begleiteten sie eine Weile. Zum Ende eines erfolgreichen Tages fuhren wir dann ins Camp, um den Tag gemütlich zu verabschieden.
Der nächste Tag bescherte uns aufgrund eines Buchungsfehlers der Agentur eine lange Fahrt zu einer unattraktiven Campsite nahe dem Eingang. So beschlossen wir, dass wir am Morgen früh aufbrechen wollten, um in einem attraktiveren Gebiet bis zum Nachmittag zu verweilen. Von dort wollten wir dann last minute zum Gate zu fahren und dort zu übernachten, bevor unser Abenteuer im CKGR dann final enden sollte.
Der abwesende Mähnenlöwe brüllt
In der Nacht trauten wir unseren Ohren nicht: da brüllte ein Löwe. Der abwesende Mähnenlöwe des grossen Rudels musste zurückgekehrt sein. Die ganze Nacht hörten wir immer wieder sein Brüllen und verfolgten die Richtung. Am Morgen war uns klar, dass alles passte und wir ihn suchen wollten. Wir sahen auch sofort seine Spuren, die in Richtung Wasserloch führten. Dort angekommen, erlebten wir eine Überraschung: anwesend war eine Löwin – alleine. Nach einer Weile – wir konnten sie beim Trinken beobachten – verschwand sie im hohen Gras. Das Abfahren der gesamten Umgebung brachte keine neuen Erkenntnisse. Auch das Verfolgen weiterer Spuren brachte kein Ergebnis – sie verliefen nach etwa 10 km sprichwörtlich im Sande.
Der Mähnenlöwe bleibt unsichtbar
Für uns blieb das ein Rätsel. Die Löwin war nach unserer Rückkehr immer noch da und lag alleine im hohen Gras. Alle Erklärungen, die uns einfielen, passten nicht und so verliessen wir den Bereich mit vielen Fragezeichen im Kopf.
Unser Transfer zum Ausgang verlief ohne Zwischenfälle und wir spulten die monotonen 72 km Tiefsand erfolgreich ab. Die Fahrt zurück nach Ghanzi am nächsten Morgen war aufgrund der Trockenheit der vergangenen Woche anstrengend. Der Tiefsand war nicht mehr so feucht und damit sanken wir tiefer ein. In Ghanzi haben wir nun zwei volle Tage Zeit, um uns zu erholen und uns auf unsere letzte Etappe in Botswana einzustimmen: den Kgalagadi Transfrontier Park (KTP), einem Park, ebenfalls in der Kalahari – im Süden des Landes – gelegen mit einem botswanischen und einem südafrikanischen Teil.