Nachdem wir unsere Akkus bei Hardy und Steffi aufgeladen hatten und unserem Donkey den nächsten Servicetermin bei Toyota Stellenbosch spendiert haben, machten wir uns auf in Richtung Kagga Kamma Nature Reserve. Wir fuhren über Worcester um noch eine Nacht in der Dwarsberg Trout zu verbringen. Dieser phantastische Ort befindet sich im Nirgendwo bei Rawsonville, unweit von Worcester und bietet eindrucksvolle Campsites (und Cottages) in einer Schlucht an. Für uns war das der perfekte Ort um den 1. August zu feiern. Wie es sich für richtige Schweizer gehört, besorgten wir uns ein Raclette-Pfännchen, Raclette Käse und liessen die Schweiz hochleben! Happy Birthday Heimat – mögen noch viele unabhängige Jahre folgen.
Kagga Kamma Nature Reserve
Dieses kleine Nature Reserve liegt am Rand der Zederberge und bietet neben Einsamkeit die Möglichkeit, in Höhlen zu übernachten. Sonja war von dem Gedanken so fasziniert, dass sie den Wunsch äusserte, eine Nacht in einer Höhle zu verbringen. Dazu sei gesagt, dass die Höhlen mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet sind und es sich eher um Marketing handelt, da die Höhlen über Türen und Fenster verfügen, mit gefliesten Böden und einer Klimaanlage (die auch heizen kann) aufwarten, sowie einen Kühlschrank und ein vollständiges und gut ausgestattetes Bad beherbergen.
Ab in die Natur
Die Anfahrt erfolgt über die R355 aus Richtung Ceres. Etwa 40 km bevor man die Tankwa Karoo erreicht, biegt man links ins Norgendwo ab und ist noch eine Stunde mit zwischen 10 und 40 km/h unterwegs. Diese Anfahrt lohnt sich nicht für eine Übernachtung. Wir beschliessen, vor unserem Höhlenabenteuer noch eine Nacht auf einer einsamen Campsite ohne jedwede Ausstattung zu übernachten. An der Rezeption angekommen, buchen wir uns im Bobbejaankrans Kamp ein. Das ist mit Abstand am entferntesten und einsamer als einsam. Hier kommt garantiert niemand vorbei. Was folgt, ist ein wunderbarer Tag und eine ruhige Nacht im Nirgendwo des Kagga Kamma Nature Reserve. Wer es liebt alleine zu sein und Natur pur erleben möchte, ist hier goldrichtig. Wir genossen den Tag zwischen riesigen Felsen und fühlten uns sehr wohl.
Das Höhlenabenteuer
Am Tag darauf, entspannten wir bis zum Mittag und machten uns gegen 13.00 Uhr auf den Weg zur Rezeption. Eine Stunde später erreichten wir das Herzstück der Anlage, konnten einchecken und keine 15 Minuten später standen wir in unserer Höhle. Eigentlich ist es ein Zimmer, dass in den Fels gebaut ist. Es ist sehr nett gemacht und beinhaltet alles, was man sich wünscht. Die Klimaanlage hat das Zimmer auf nette 23°C aufgeheizt und wir haben es sichtlich genossen, am Morgen nicht zu frieren. Kleine Anekdote am Rande: Auf dem Parkplatz stand zu unserer Überraschung neben den ganzen 4×4 Fahrzeugen ein schwarzer Bentley. Ja, richtig gelesen. Der Besitzer des Bentley – oder dessen Sohn – ein junger schwarzer Südafrikaner kannte keine Gnade und prügelte die Luxuslimousine über Stock und Stein zum Reserve. Wie wir später noch erfahren haben, hat das Auto dieses Abenteuer nicht unbeschadet überstanden.
Weiter geht’s ins Tankwa Tented Camp
Wir verliessen das Kagga Kamma Nature Reserve nach zwei Nächten total entspannt und zufrieden und machten uns auf in die Tankwa Karoo. Diese Wüstenlandschaft liegt unweit des Kagga Kamma NR. Direkt angrenzend – aber ausserhalb des eigentlichen Nationalparks – liegt das Tankwa Tented Camp auf der Stonehenge Farm. Dieses Camp ist legendär, da es von 2007 bis 2019 Veranstalter des, am amerikanischen Burning Man orientierten, AfrikaBurn Events war. Seit 2022 findet das Event an einem neuen Ort, etwa 30 km von Stonehenge entfernt, statt. Im Tankwa Tented Camp gibt es nach wie vor kreative Überbleibsel zu sehen. Legendär sind die Bike Burnouts auf dem Tresen der Bar. Der Laden ist wirklich verrückt und es hat Spass gemacht, das alles zu erkunden und sich vorzustellen, wie es ist, wenn mehr als 10.000 Menschen auf der Farm feiern und schlafen! Am Ende konnten wir sogar in den Sonnenuntergang segeln 🙂